10. Etappe Spital am Pyhrn - Tauplitz

23.8. - 35.8.2011

Tourbeschreibung Tourdaten Landkarten Bilder


1. Tag 23.8.2011 Spital/Pyhrn - Linzerhaus

Es sollen die heißesten Tage dieses Jahres werden. Noch dazu ohne Gewitter am Nachmittag, also ab in die Berge. Vom Bahnhof in Spital am Pyhrn gehe ich den schattigen Weg zur Kirche, danach die Bundestraße Richtung Pyhrnsattel. Dieser Abschnitt nach der Osrtstafel Spital am Pyhrn ist wohl der grauslichste den ich auf meiner bisherigen Tour gegangen bin. Es kommt nämlich bald das Kies- und Zementwerk Bernegger, dort muss man vorbei. Bei gefühlten 35 Grad, Staub, Asphalt, LKWs... aber auch das geht vorbei und irgendwann stehe ich am Parkplatz der Wurzeralmbahn und lasse ich mich zur selbigen rauffahren. Das Linzerhaus steht 5 Minuten unterhalb der Bergstation und ich genieße die herrliche Umgebung, die Alm, die Luft....


2. Tag 24.8.2011 Linzerhaus - Hochmölbinghütte

Es war sehr wenig Betrieb im Linzerhaus, schon in der Früh um 7 Uhr ist es ziemlich warm. Daher bald aufbrechen, denn heute habe ich ja noch einiges vor. Zunächst geht es vom Haus entlang des Speichersees auf einer Forststraße zur Gammeringbahn und zum Frauenkarlift, dann hinauf bis zu einer Verzweigung, wo man rechts zum Warscheneck raufgehen kann. Ich gehe links weiter in Richtung Liezener Hütte (Angerersattel). Hier beginnt ein wunderschöner zunächst mäßiger steiler, fesldurchsetzter Weg durch Hochwald, der später im Auf und Ab bis zum Angerersattel schattig hinaufführt. Es ist hier wunderschön zu gehen, der einzige Nachteil dabei, man sieht nur Bäume. Ab dem Angerersattel lichtet sich der Wald, es geht aber weiter im ständigen Auf und Ab, das sich ziemlich dahinzieht, aber langsam sehe ich durch die Bäume mein Tagesziel auf mich zukommen - den Hochmölbing. Am Schluss des Weges geht's dann noch mäßig bergauf zur Brunnalm (unbewirtschaftet), deren Hütten teilweise ziemlich verfallen dastehen.
Hier gönne ich mit eine Jausenpause bevor der Anstieg zum Hochmölbing beginnt. Die ersten 250 Hm sind sehr steil, schottrig und man muss weiter oben auf einem schmalen Band nach links queren (leicht ausgesetzt) bis man die Anhöhe am Querlsein erreicht. Bei der Hitze um etwa 12.30 ein anstrengendes Unterfangen, das mich viel Kraft kostet. Dann jedoch geht es eine Zeitlang eben über eine Wiese dahin und ich kann mich einigermaßen regenerieren. Die letzten schottrigen Steilstücke bringe ich auch noch hinter mich - wobei die Tiefblicke immer besser werden - und dann stehe ich am Mittermölbing. Hier lasse ich meinen Rucksack stehen und gehe das kurze schmale Stück zum Hochmölbing. Der Hochmölbing ist ein traumhafter Aussichtsberg, auch bei dem heute etwas dunstigen Bedingungen, sieht man das Tote Gebirge und seine Paradegipfel sehr klar.
Eine Zeitlang bleibe ich hier oben und genieße die Stimmung auf meinem bisher höchsten Gipfel meiner Durchquerung. Schließlich gehe ich den schmalen Grat wieder zum Mittermölbing zurück, schultere meinen Rucksack und mache mich zum Abstieg. Dieser ist zwar auch teilweise steil über Schotterfelder aber nicht so schwierig, wie der untere Teil des Anstiegs von der Brunnalm.
Der Weg führt später rauf zum Kleinmölbing, dem 3. Gipfel der heutigen Tour, wo ich meinen Aufstiegsweg nach dem Querlstein noch einmal ansehen kann. Der Abstieg vom Kleinmölbing ist nicht schwierig, man kommt unten auf eine kleine Alm, mit Teichaugen, wo es dann sehr lange eben dahingeht, bis der steile Abstieg zur Hochmölbinghütte wartet.
Die Hütte liegt in einem kleinen "Hüttendorf". Hier habe ich Gott sei Dank etwas Wind, der auf der gesamten heißen, schweißtreibenden Tour kaum zu spüren war. Noch etwas Besonderes: Auf der gesamten Tour habe ich keinen Menschen getroffen.
Die Hochmölbinghütte ist sehr urig, die Aussicht ist zwar beschränkt, aber das dichte Gras rund um die Hütte ladet so richtig zum Barfußlaufen ein.


3. Tag 25.8.2011 Hochmölbinghütte - Tauplitzalm

Wieder Traumwetter! Ich starte aber früher als gestern, damit ich sicher um 13 UHr beim Sessellift auf der Tauplitzalm bin, denn ich möchte den Bus von der Talstation des Lifts nach Stainach erwischen.
Zunächst geht es gemütlich hinauf zur Sumperalm, anschließend steil hinab zum Grimmingboden. Danach fast brettleben lange dahin bis zum Abzweig nach Gnanitz und Tauplitz/Ort. Nun geht's etwas hinunter zum Grimmingbach, den man über eine Brücke quert und dann geht es steil den Natterngraben hinauf zur Interhüttenalm. Eine sehr schöne Almwanderung nahezu eben über saftig grüne Wiesen bis zur Leistalm beginnt nun, ein richtiger Genuss! Kurz vor der Leistalm werde ich durch einen wolkenlosen Dachsteinblick belohnt - grandios!
Auch der darunter liegende Schwarzensee tut sein Übriges dazu bei, dass die Wanderung genussvoll verläuft. Ich komme direkt zum Ufer des Sees hinunter, gönne mir eine kurze Pause und teste mit meinen Zehen das ziemlich kalte Wasser. Nun geht's über eine kleine Kuppe zum nächsten See - dem Steirersee. Herrlich grün schimmert er herauf, der Weg am Nordufer des Sees geht in ständigem Auf und Ab manchmal nicht ganz leicht über Waldboden und Geröll zu den Steirerseehütten hinüber. Da ich noch genug Zeit habe, gönne ich mir hier auch eine Pause bei einem Almdudler und genieße den Blick auf den See. Der kurze Anstieg zur Tauplitzalm ist dann gleich erledigt und ich wandere beschwingt zur Liftstation.
Beeindruckt von der Szenerie der Tauplitzalm (Dachsteinblick und etwas Hochmölbing) setze ich mich ins Naturfreundehaus und genehmige mir ein Tirolergröstl. Dann die schlechte Botschaft: der untere Lift ist ausgefallen, Wir werden von der Mittelstation per Shuttlebus zur Talstation gebracht. Den Bus verpasse ich um 4 Minunten, also marschiere ich noch die 1,5km bei drückenden Temperaturen zum Bahnhof Tauplitz hinunter wo ich noch den Zug nach Stainach um 14.07 erreiche.

Trotz der Hitze war es eine beeindruckende Tour, die Sicht vom Hochmölbing ist traumhaft, das Dahinwandern entlang der Seen nahe der Tauplitzalm ist ein Genuss!