Meine heurige Wandersaison ist eher dürftig bis jetzt ausgefallen. Immer kam irgendetwas dazwischen, sodass ich keine Tour gehen konnte. Heute passte wieder alles und da wollte ich einmal wieder etwas ganz anderes, eine Tour in einem für mich eher neuem Gebiet unternehmen. Ich nahm daher 5 Stunden Anreise (und auch wieder Abreise) in Kauf und fuhr mit der ÖBB nach Obertauern. Da gibt es unter anderem die Seekarspitze, die laut Tourenberichten nicht allzu schwierig ist, aber eine tolle Rundumsicht bieten soll.
Gehzeiten: 4 Stunden, Weglänge: 11km, Höhenmeter: ca. 650m
Es ist Mittagszeit, als ich in Obertauern auf der Passhöhe starte und die
Temperatur ist angenehm warm.
Man weiß, dass Obertauern ein riesiges Schigebiet mit einer großen Anzahl an
Liften ist, aber die Landschaft hier ist so schön, dass ich die Masten,
Sessellifte und Seilbahnen gedanklich ausblenden kann
Was ich aber nicht wusste
ist, dass asphaltierte Straßen bis zu den Hotels hinaufführen und auf einer
solchen - der Seekarstraße bin ich unterwegs. Sehr nett ist es hier am
Hundsfeldsee, wo Pferde sich beim Wollgras laben.
Bald darauf kommt man an dieser Felsenkapelle vorbei
Danach geht die
Asphaltstraße in eine Schotterstraße über und kurze Zeit später nach der Seekaralm
bin ich endlich auf einem "normalen" Wanderweg
Ein kurzer Rückblick in
dieses hochmoorartige Tal. Man sieht auch, dass manche Straßen noch weiter
hinaufführen..??
So, ab nun wird's steiler, steiniger und alpiner
Immer wieder schöne Seitenblicke wie hier zur Wurmand (rechts) und Faulkogel
(links) - nicht der beim Mosermandl
Plötzlich gibt es diesen
traumhaft schönen Blick zum Dachsteingebirge
Und immer wieder kleine Teichlacken, die wie hier ein tolles Motiv mit der
Steirischen (links) und der Lungauer Kalkspitze (rechts) ergeben
Die letzten steilen
Höhenmeter beginnen. Hinten erkenne ich schon das Gipfelkreuz
Nicht mehr weit, aber es
kommen jetzt ein paar knackige Stellen, wo man öfters auch die Hände zu Hilfe
nehmen muss
Geschafft! Das Gipfelkreuz
auf der Seekarspitze (2350m)
Allzu viel Platz ist im Gipfelbereich nicht, dafür ist die Rundumsicht aller
erste Sahne - hier Dachsteingebirge und links davon der Gosaukamm
Hochkönig - gezoomt
Die Tauernprominenz in
ihrer ganzen Pracht - vom Großglockner (links) bis zum Wiesbachhorn (rechts)
Wenn ich auf einem Gipfel sitze, möchte ich gerne die markanten Berggestalten
identifizieren. Hier sollte das kecke Hörndl das Mosermandl sein, dahinter
müssten die Gletscher des Scharecks liegen? Den Bergrücken im Zentrum des Bildes
kenne ich leider nicht..
Das müsste die
Hochalmspitze sein, beim auffäligen Spitz rechts bin ich mir nicht sicher ob das
der Hafner ist?
Die Gegend hier kenne ich
besser: Die zuvor beschriebenen beiden Kalkspitzen in Bildmitte und rechts
dahinter schaut der Hochgolling hervor. Über 30 Jahre ist es her, dass ich auf
dem höchsten der Niederen Tauern gestanden bin!
Das Spitzerl links außen ist
unverkennbar der Höchstein und etwas weiter rechts die leicht angezuckerte
Hochwildstelle
Hier geht der Blick ins
Tote Gebirge und rechts der Bildmitte ist der Kammspitz und der Grimming zu
sehen
Hier nochmals die letzten
etwas anspruchsvolleren Meter zum Gipfel. Sie verlangen gute Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit schadet auch nicht
Hier der Blick vom Gipfel
in das Kar mit seinen Schiliftanlagen und den kleinen Teichaugen
Dieser Blick zeigt mir
weiter unten ein paar Passagen des Abstiegsweges.
Nochmals die Hohen Tauern
und am linken Bildrand der markante Faulkogel
Nach einer längeren Rast
geht es wieder runter. Der Abstiegsweg ist auch nicht ganz ohne, aber eindeutig
leichter als der Aufstiegsweg. Gut, dass ich die Gehrichtug so gewählt habe.
Blick auf eine
Genussetappe auf meinem Abstiegsweg
Ein erster Rückblick zum
Gipfel bietet sich an - wie gesagt: diese Seite ist meiner Meinung nach etwas
leichter zu gehen.
Blick nach Obertauern
Schon ein schöner Berg die
Seekarspitze
Ich nehme Abschied von der
Steirischen und der Lungauer Kalkspitze und denke mir die Liftanlagen weg
Am Gründwaldsee
So gefällt's mir besser -
hier kommt der Massentourismus am Foto nicht so zur Geltung, sondern die
Schönheit der Natur
Viel Wasser kommt den Berg
herunter
Und dann bin ich wieder in
Obertauern
Fazit:
Traumhaft schöne Tour, die alles beinhaltet, von
Asphalt/Schotterstraßen über Wanderwege, alpines Gelände und ein paar
Felsstellen, für die man Trittsicherheit und ein wenig Schwindelfreiheit haben
sollte. Doch richtig ausgesetzt ist das Gelände nirgends. Dafür ist die
Rundumsicht wirklich einsame Klasse! Da nehme ich gerne die länge Bahnfahrt in
Kauf.
Ab Wien: 7.00 an Obertauern: 12.03
Ab Obertauern: 17.50 an Wien:
22:52