??. Etappe: Zirl - Seefeld
18.7.2012 -19.7.2012
1. Tag 18.7.12 Zirl - Solsteinhaus
Der Wetterbericht hat ein eineinhalbtägiges Schönwetterloch in diesem regnerischen, gewittrigen Juli angesagt - in Tirol. Also eine Kurztour ausgesucht und ab geht's nach Zirl.
Es ist warm, aber nicht heiß. Ich gehe vom Bahnhof in die Stadt und von dort in Richtung der Straße nach Hochzirl. Bald sehe ich einen Waldweg (Vogellehrweg) von der Straße abzweigen. Diesen folge ich ein Stück aufwärts, bis er wieder in die Straße mündet. Nach ein paar Kehren sehe ich aber schon die Tafel in Richtung Solsteinhaus. Der Karrenweg ist breit und führt angenehm im Halbschatten mäßig bergauf bis etwa 1400m. Ab nun beginnt ein Waldsteig, der bis zur Hütte führt. Die Sicht in die Staubaier Alpen und ins vor mir leigende Karwendel wieder immer beser.
Schließlich erreiche ich die Hütte, bekomme sofort einen Lagerplatz zugewiesen, esse, trinke und lasse die Bergwelt auf mich wirken. Am Abend kommt der übliche Spaziergang, wo ich mir den Weiterweg für morgen und das Gelände um die Hütte anschaue. Die Lage der Hütte ist ausgezeichnet, ich gehe mit einem guten Gefühl schlafen und freue mich auf den morgigen Tag.
2. Tag 19.7.12 Solsteinhaus - Seefeld
Nicht allzu gut geschlafen, warum(??) mache ich mich kurz vor 7 Uhr auf den Weg zur Eppzirler Scharte. Ich kann es nicht glauben, dass der Weg über diesen Schutthang, den ich am Vorabend gesehen habe führen soll. Aber tatsälich!! Extrem steil 2 Schritte vor, 1 Schritt zurück so geht es dahin, sehr kraftraubend. Doch irgendwie stehe ich dann auf der Scharte und genieße das Karwendelpanorama. Der Abstieg ist fast genauso wie der Aufstieg: Schutt, Geröll, vielleicht eine Nuance nicht ganz so steil. Jedenfalls anstregend - Gott sei Dank alles im morgendlichen Schatten.
Ich stoße dann auf den Höhenweg, der zum Ursprungsattel in ca 1800m Höhe führt und genieße die folgende fast ebene Wegtrasse und vor allem den Ausblick. Ab und zu geht es etwas bergauf und bergab, einmal verliere ich kurz den Weg und verklettere mich, also wieder zurück und schon bin ich wieder am richtigen Weg. Ich gelange über ein kurzes Abwärtsstück zu dem Weg, der von der Eppzirler Alm heraufführt und kurze Zeit später auf den Weg, der durch das Wimmertal heraufführt. Der Anstieg zum Urpsrungsattel ist zwar auch ziemnlich steil aber kein Vergleich mit der Eppzirler Scharte, weil man hier halbweg festen Felsboden unter den Füßen hat.
Am Ursprungsattel angekommen sehe ich auch den weiteren Wegverlauf zur Nördlinger Hütte. Ein schmales, mäßig steiles Band führt hinauf auf ca. 2240m, wo die Nörldinger Hütte in äußerst aussichtsreicher Lage liegt. Ich gönne mir hier eine kurze Trinkpause, und genieße das prachtvolle Panorama (Stubaier - Ötztaler - Mieminger - Zugspitze - Wettersteingebirge). Der Aufstieg zur Reither Spitze ist als roter Bergweg (teilweise versichter) angegeben und ich glaube der Weiterweg zur Seefelder Spitze ebenfalls. Bei uns etwa ist der Aufstieg zum Großen Pyhrrgas ähnlich jedoch schwarz markiert. Ja Tirol ist eben eine Nummer größer. Trotzdem stehe ich nach nicht allzu langer Zeit auf der Reither Spitze und genieße die 360 Grad Sicht.
Der Abstieg ins Reither Joch ist auch nicht ohne. Sehr steil, schrofig, teilweise gesichert eine Leiter.... Aber siehe da am Reither Joch ist der Weg zur Reither Spitze schwarz angegeben. Aha??!!
Der Wetterbericht hat für Nachmittag wieder Gewitter mit Starkregen angesagt. Ich beobachtete am Gipfel die Wolken, die ständig mehr, größer und dunkler wurden. Am Reither Joch entschied ich mich daher für den Abstieg zur Bergstation Härmelerkopf. Auch weil ich schon möde war und der Weiterweg über Seefelder Spitze zunächst nochmals bergab und wieder rauf gehen würde.
Ich war trotzdem sehr zufrieden mit meinem bisher Geleisteten und kam an der Rosshütte an. Zivilschock pur!! Trotzdem war mein Hunger so groß, dass ich im Restaurant Pute mit Blattsalat zu mir nahm und dann nichts wie runter nach Seefeld.
Die verbleibende Zeit in diesem schönen Touristenort vertrieb ich mir noch mit einem Stadtbummel und Eis, bis ich schließlich im Zug nach Innsbruck und Wien saß.
Fazit: Wunderschöne Tour, jedoch kann ich mich nicht erinnern, solche extrem steile Schutthalden je gegangen zu sein, wie um die Eppzirler Scharte. Der Rest ist eine Bergtour vom Feinsten!!
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